TEMPORAMORES - Newsletter # 126 - 15.9.2008




KURZMELDUNGEN

Das letzte Drittel des Jahres ist erreicht – es wird Zeit, sich nach einem passenden Kalender für 2009 umzusehen. Wer diesmal etwas Besonderes will, sollte sich VISIONS FROM THE PAST, erschienen im Münchener Ackermann Kunstverlag, ansehen. Im Großformat (50 x 66 cm) bietet dieses Prachtstück von Wandkalender zwölf Ansichten aus der fernen Zukunft der Menschheit. Die grellbunten Bilder sind von Anton Brzezinski – teilweise nach Vorlagen alter SF-Magazin-Titelbilder von Frank R. Paul – und stellen futuristische Szenen aus dem zukünftigen Alltag dar. Das ist so schön, da lohnt sich sogar das Aufheben.

 

Gut 130 Jahre nach der letzten (dritten) Auflage von BILDER AUS DER ZUKUNFT, dem Erstlingswerk von Kurd Laßwitz, erschien die Sammlung zweier Novellen („Bis zum Nullpunkt des Seins“ und „Gegen das Weltgesetz“) bei DvR jetzt im Rahmen der Werkausgabe im Neusatz. Zusätzlich enthält das Buch den üblichen editorischen Vorspann und die „Vorrede zur dritten Auflage“, sowie die „Vorbemerkung“ von Laßwitz, die eigentlich einen kleinen Essay über das Verfassen von SF-Geschichten darstellen. Bestellungen am besten über den Herausgeber Dieter von Reeken. Zudem gibt es jetzt einen schön aufgemachten Prospekt mit dem Editionsplan der KOLLEKTION LASSWITZ, den man sich anfordern sollte.

 

Mit DIE SCHLAFENDEN HÜTER (Arena Verlag, 361 Seiten) legt Andreas Eschbach den fünften Roman seiner erfolgreichen Jugendbuchreihe „Das Marsprojekt“ vor. Die abenteuerliche SF-Serie um vier auf dem Mars geborene Kinder startete 2001 mit dem vom Verlag noch als Einzelband präsentierten Titel DAS MARSPROJEKT. Dessen Erfolg, und wohl auch der Wunsch des Autors, seine Schöpfung noch etwas auszubauen, führten dann dazu, dass ab 2005 die Konzeption auf fünf Bände ausgedehnt wurde (und der Band 1 den neuen Titel DAS FERNE LEUCHTEN erhielt). Im Verlauf des Geschehens entdeckten die Kinder zuerst außerirdische Artefakte auf dem roten Planeten, störten damit die Pläne zur Schließung der Marsstation und fanden schließlich auch noch Höhlen mit schlafenden Aliens. Natürlich führt Eschbach im Schlussband alle offenen Handlungsstränge zusammen und beendet die fesselnde Geschichte mit einem vor Ideen sprühenden Feuerwerk. Es bleibt Hervorzuheben, dass der Autor es versteht, gewaltfreie Konfliktlösungen zu ersinnen: Besseres wird jugendlichen Lesern derzeit kaum geboten!

Der vielgelobte australische Autor und Zeichner Shaun Tan hat bei Carlsen mit GESCHICHTEN AUS DER VORSTADT DES UNIVERSUMS sein zweites, ebenfalls überaus empfehlenswertes Buch veröffentlicht. Auf großformatigen 96 Seiten sind hier ein rundes Dutzend Kurzgeschichten versammelt, die Leser jeden Alters anzusprechen vermögen.



ZITAT

Daß es in der Zukunft anders hergehen dürfte als heutzutage, das sollte eigentlich Niemanden wundern; bei unserer Darstellung kommt es nur darauf an, daß die dichterische Phantasie in ihren Grenzen bleibt. Diese Bedingung glaubt der Verfasser erfüllt zu haben ...“

Kurd Laßwitz – Vorrede (in Ders.: BILDER AUS DER ZUKUNFT, S. 19)




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