TEMPORAMORES - Newsletter # 276 - 26.1.2018




KURZMELDUNGEN

Das Jahr 2018 geht richtig gut los: Die neue phantastisch! liegt in den Regalen, der beliebte Cover-Künstler Timo Kümmel hat einen ersten Bildband mit vielen seiner Einbandillustrationen vorgelegt und bei Heyne ist mit CENTRAL STATION endlich einmal wieder ein Roman des israelischen SF-Autors Lavie Tidhar erschienen. Genug Material also, um eine neue Staffel mit Newslettern zu starten.

Beginnen wir das Jahr mit dem optisch etwas aufgefrischten Magazin phantastisch! neues aus anderen welten (Atlantis), das seinen 18. Jahrgang mit einer, unfassbare 84 Seiten starken, Mega-Ausgabe 69 eröffnet. Und es sind ein paar echte „Kracher“ dabei: Christian Endres interviewt Superstar William Gibson, Olaf Brill beschreibt, wie der Fortsetzungs-Comic „Ein seltsamer Tag“ entsteht, Madeleine Puljic lässt in ihrer Kurzgeschichte „Bis die Hoffnung stirbt“ jede Hoffnung sterben, dem kürzlich verstorbenen Brian W. Aldiss und dem schon länger nicht totzukriegenden H. P. Lovecraft widmet sich Horst Illmer in zwei Essays und Christina Hacker besuchte die weltweit erste „Andreas Eschbach-Tagung“ in Wolfenbüttel. Was sonst noch im Heft zu finden ist, kann man unter www.phantastisch.net nachlesen (oder sich einfach im Fachhandel eine phantastisch! kaufen).

Leider ein wenig „aus der Mode“ gekommen sind Bildbände über jene Künstler, die dafür verantwortlich sind, dass Bücher, Hefte und Magazine (wie die o. g. phantastisch!) mit utopisch-phantastischen Inhalten auch als solche erkennbar sind. Einer jener Künstler, der mehr kann als nur „Schwert und Schild“ (= Fantasy) oder „Raumschiff vor Sternen-Hintergrund“ (= SF), ist der 1980 geborene und inzwischen in Berlin lebende Timo Kümmel, der seit mehr als zwanzig Jahren Umschlag-Bilder und Innen-Illustrationen für Fanzines, Magazine und natürlich für große und kleine Buchverlage (Atlantis, Basilisk, Piper, PS Publishing, Bastei usw.) anfertigt. Eine gelungene Auswahl seiner Werke (natürlich inklusive seiner zwei Arbeiten für die er mit dem „Kurd Laßwitz-Preis“ ausgezeichnet wurde) kann man sich jetzt in dem großformatigen Bildband VORSEHUNG (Atlantis, ISBN 978-3-86402-562-4, Broschur, 60 Seiten) anschauen. Ein absolutes MUSS für alle Menschen, die sehenden Auges ihre Bücher kaufen (und ein preiswerteres Vergnügen wird es im Jahr 2018 vermutlich gar nicht mehr geben!).

Manchmal frage ich mich ja schon, was in den Köpfen der Programm-Verantwortlichen in den deutschen SF-Verlagen so vorgeht (aber das werde ich an geeigneterer Stelle ausführlicher erläutern), aber wenn man nur lange genug wartet, kommt ja doch das eine oder andere dringend benötigte Buch in die Läden. Also: Hipp Hipp, Hurra, der neue Lavie Tidhar ist da! CENTRAL STATION (Heyne, ISBN 978-3-453-31881-6, 350 S.) ist eine klassische „Fix-up-Novel“, die nicht nur im Weltall, sondern auch an so „exotischen“ Orten wie Tel Aviv spielt. Reinlesen!



ZITAT

„Und dann ist da nach solchen Highlights plötzlich wieder der weiße, unberührte Raum … und ich bin gespannt, was ich Narr weiter für mich vorgesehen habe.“

Timo Kümmel; „Die Rückschau der Stolpersteine“ in: Ders. – VORSEHUNG



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