TEMPORAMORES - Newsletter # 264 - 26.4.2017




KURZMELDUNGEN

Mit 76 Seiten Umfang wieder einmal deutlich über dem 64-Seiten-Soll, dafür mit der inzwischen üblichen 14-Tage-Verspätung, klatschte kurz vor Ostern die neue phantastisch! (Atlantis) auf meinen Schreibtisch. Inhalt des 66. Heftes: Ein kleiner „Mond-Schwerpunkt“ mit Interviews und Besprechungen (plus Gewinnspiel) zu Mondromanen von Ian McDonald und Arno Ahlert, zwei Sonja Stöhr-Spezials („Dialog“ und „Kinder- und Jugendbücher“), drei Interviews, fünf Mal Christian Endres, sieben Seiten update und jede Menge toller Texte zu neuen und alten Büchern, Filmen, TV-Serien usw. Nicht zu vergessen eine Kurzgeschichte von Falko Löffler und der 26. Teil der großartigen Roboter-SF-Comic-Serie „Ein seltsamer Tag“ von Olaf Brill & Michael Vogt. Wer hier nix für sich findet, findet nirgendwo was.

Zwar ist nicht jedes Buch, das mit einem Literaturpreis ausgezeichnet wird, ein Meisterwerk, aber wenn man die Liste der Titel ansieht, die seit 1975 den Word Fantasy Award (WFA) gewonnen haben, kann man nicht umhin, dem Auswahlgremium eine gewisse Kennerschaft zu bescheinigen. Somit befindet sich Nnedi Okorafor also in guter Gesellschaft, u. a. von Michael Moorcock, Fritz Leiber, Ursula K. Le Guin, sowie China Miéville und Lavie Tidhar, und bei cross cult weist man zurecht darauf hin, dass ihr Roman WER FÜRCHTET DEN TOD (ISBN 978-3-95981-186-6, 510 Seiten, Klappenbroschur) im Jahr 2011 den WFA gewonnen hat. Wie schon LAGUNE (ihr erster bei cross cult erschienener Titel) spielt auch das neue Buch in Afrika und erzählt mit den Okorafor eigenen Stilmitteln des „magischen afrikanischen Realismus“ vom Leben zweier Volksstämme auf einem zukünftigen, postapokalyptischen Kontinent. WER FÜRCHTET DEN TOD ist nicht nur der Buchtitel sondern auch der Name der „Heldin“, einer zwanzigjährigen, mit übersinnlichen Fähigkeiten begabten Okeke, die ihr Volk von der Unterdrückung durch die Nuru befreien will. Doch nicht alle Befreier werden auch als solche erkannt … Der Roman wurde von Claudia Kern glänzend-stimmungsvoll ins Deutsche übersetzt und das Titelbild von Greg Ruth ist ein echter „Hingucker“; und so kann man WER FÜRCHTET DEN TOD mit Recht als eines der Highlights des Bücherfrühlings 2017 bezeichnen.

Im Februar 1991 hatte im Heft 98 der Marvel-Serie New Mutants mit Deadpool ein neuer Anti-Held seinen ersten Auftritt, den neben einem rot-schwarzen Ganzkörperkondom und einem unbändigen Drang zum Töten vor allem eines auszeichnete – seine dummen Sprüche, oder wie es Matthew Manning ausdrückt: „ein neuer Killer mit einer speziellen Labergabe“. Das Zitat findet sich in dem 25 Jahre-Deadpool-Jubiläums-Super-Size-Bildband DEADPOOL – DER SÖLDNER MIT DER GROSSE KLAPPE (Panini, ISBN 978-3-8332-3453-8, HC, Format 36 x 29 cm), in dem Manning auf fast 200 Hochglanzseiten anhand vieler Bildbeispiele die Geschichte des zum Publikumsliebling aufgestiegenen Killermutanten erzählt. Als Zugabe gibt’s noch das Cover als Kunstdruckbeilage. Ein Art-Book der Spitzenklasse!



ZITAT

„Auf dem Cover sprachen die Schwerter, im Heft die scharfe Zunge Deadpools.“

Matthew K. Manning – DEADPOOL (Bildunterschrift, S. 19)



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