Mit 76 Seiten Umfang wieder einmal deutlich über dem
64-Seiten-Soll, dafür mit der inzwischen üblichen 14-Tage-Verspätung, klatschte
kurz vor Ostern die neue phantastisch!
(Atlantis) auf meinen Schreibtisch. Inhalt des 66. Heftes: Ein kleiner
„Mond-Schwerpunkt“ mit Interviews und Besprechungen (plus Gewinnspiel) zu
Mondromanen von Ian McDonald und Arno Ahlert, zwei Sonja Stöhr-Spezials („Dialog“ und „Kinder- und Jugendbücher“), drei
Interviews, fünf Mal Christian Endres,
sieben Seiten update und jede Menge toller Texte zu neuen und alten Büchern,
Filmen, TV-Serien usw. Nicht zu vergessen eine Kurzgeschichte von Falko Löffler und der 26. Teil der
großartigen Roboter-SF-Comic-Serie „Ein seltsamer Tag“ von Olaf Brill & Michael Vogt. Wer hier nix für sich findet, findet
nirgendwo was.
Zwar ist nicht jedes Buch, das mit einem Literaturpreis
ausgezeichnet wird, ein Meisterwerk, aber wenn man die Liste der Titel ansieht,
die seit 1975 den Word Fantasy Award (WFA) gewonnen haben, kann man nicht
umhin, dem Auswahlgremium eine gewisse Kennerschaft zu bescheinigen. Somit
befindet sich Nnedi Okorafor also in
guter Gesellschaft, u. a. von Michael
Moorcock, Fritz Leiber, Ursula K. Le Guin, sowie China Miéville und Lavie
Tidhar, und bei cross cult weist man zurecht darauf hin, dass ihr Roman WER
FÜRCHTET DEN TOD (ISBN 978-3-95981-186-6, 510 Seiten, Klappenbroschur) im Jahr
2011 den WFA gewonnen hat. Wie schon LAGUNE (ihr erster bei cross cult
erschienener Titel) spielt auch das neue Buch in Afrika und erzählt mit den
Okorafor eigenen Stilmitteln des „magischen afrikanischen Realismus“ vom Leben
zweier Volksstämme auf einem zukünftigen, postapokalyptischen Kontinent. WER
FÜRCHTET DEN TOD ist nicht nur der Buchtitel sondern auch der Name der
„Heldin“, einer zwanzigjährigen, mit übersinnlichen Fähigkeiten begabten Okeke,
die ihr Volk von der Unterdrückung durch die Nuru befreien will. Doch nicht
alle Befreier werden auch als solche erkannt … Der Roman wurde von Claudia Kern glänzend-stimmungsvoll ins
Deutsche übersetzt und das Titelbild von Greg
Ruth ist ein echter „Hingucker“; und so kann man WER FÜRCHTET DEN TOD mit
Recht als eines der Highlights des Bücherfrühlings 2017 bezeichnen.
Im Februar 1991 hatte im Heft 98 der Marvel-Serie New Mutants mit Deadpool ein neuer
Anti-Held seinen ersten Auftritt, den neben einem rot-schwarzen
Ganzkörperkondom und einem unbändigen Drang zum Töten vor allem eines
auszeichnete – seine dummen Sprüche, oder wie es Matthew Manning ausdrückt: „ein neuer Killer mit einer speziellen
Labergabe“. Das Zitat findet sich in dem 25
Jahre-Deadpool-Jubiläums-Super-Size-Bildband DEADPOOL – DER SÖLDNER MIT DER
GROSSE KLAPPE (Panini, ISBN 978-3-8332-3453-8, HC, Format 36 x 29 cm), in dem
Manning auf fast 200 Hochglanzseiten anhand vieler Bildbeispiele die Geschichte
des zum Publikumsliebling aufgestiegenen Killermutanten erzählt. Als Zugabe
gibt’s noch das Cover als Kunstdruckbeilage. Ein Art-Book der Spitzenklasse!
„Auf dem Cover
sprachen die Schwerter, im Heft die scharfe Zunge Deadpools.“
Matthew K. Manning – DEADPOOL (Bildunterschrift, S. 19)