TEMPORAMORES - Newsletter # 231 - 6.4.2015




KURZMELDUNGEN

Auch bei EXODUS, dem herausragenden Magazin für „Science Fiction Stories & Phantastische Grafik“ ist man ins Jahr 2015 gestartet. Die Ausgabe 32 liegt seit März vor und punktet diesmal vor allem durch den 20-seitigen Bildteil von Alexander Preuss, von dem auch das umlaufende Covergemälde stammt. Der 1974 in Aachen geborene Preuss ist seit mehr als 20 Jahren in der Computerspielbranche tätig, fertigt jedoch auch immer wieder Buchcover. Im Jahr 2012 erhielt er dafür den Kurd-Laßwitz-Preis. Bei den Kurzgeschichten setzt man auf die bewährte Mischung aus erfahrenen Schriftstellern und Newcomern. Wie immer ist es ein Genuss, dass alle Geschichten illustriert sind. Mehr zum empfehlenswerten Heft und den weiteren Aktionen der EXODUS-Crew findet man auf www.exodusmagazin.de, der liebevoll neugestalteten Homepage.

Lange Jahre gehörte Hardy Kettlitz zum Kreis der Mitarbeiter beim SF-Magazin Alien Contact und seit über zwanzig Jahren gibt er die Sekundärliteratur-Reihe SF-Personality heraus. Mit der Gründung von „Memoranda“, eines eigenen Imprints unter dem Dach von Golkonda, geht Kettlitz jetzt noch einen Schritt weiter und schafft sich eine unabhängige Plattform für die Veröffentlichung interessanter neuer Sachbücher zu Fantasy und Science Fiction. Als erstes Buch erschien soeben DIE HUGO AWARDS 1953 – 1984 (ISBN 978-3-944720-71-5, 315 Seiten) von Kettlitz selbst. Wie sich der inzwischen wohl uneingeschränkt als wichtigster Science-Fiction-Preis der Welt anerkannte HUGO AWARD aus kleinsten Anfängen entwickelte, welche Kategorien wann und wie oft hinzukamen (inzwischen sind es fast zwanzig!), wer die meisten Preise abräumte, bzw. die meisten Nominierungen erhielt (was durchaus nicht deckungsgleich ist), gegen welche Meisterwerke sich manche Titel durchsetzen konnten – das alles und noch viel mehr findet der interessierte Leser in diesem herausragend gemachten Band. Da bleibt am Ende nur der Wunsch, dass Band 2 bald folgen möge.

Schön, dass es immer noch mutige Verlage wie den Wiener Septime Verlag gibt, die es sich nicht ausreden lassen, Bücher von Kurzgeschichtenautoren zu bringen – und wenn das dann wie bei James Tiptree jr. auch noch in der Form einer wundervoll edierten Werkausgabe passiert, kann man sich gar nicht lobend genug dazu äußern. In der Abteilung „Sämtliche Erzählungen in 7 Bänden“ erschien im März 2015 der Band YANQUI DOODLE (ISBN 978-3-902711-33-5), der auf 520 Seiten die letzten acht Geschichten enthält, die Alice Sheldon in den Jahren 1985 bis 1987 (als sie aus dem Leben schied) unter ihrem Tiptree-Pseudonym bei diversen SF-Magazinen und Anthologien einreichte. Jede einzelne Story ein Meisterwerk!



ZITAT

Allerdings darf man durchaus auch anderer Meinung sein. Zum Beispiel, dass es Kate Wilhelm aufgrund der oberflächlichen Charakterzeichnung nicht gelingt, dem Leser ihre Protagonisten tatsächlich nahezubringen.

Hardy KettlitzDIE HUGO AWARDS 1953 – 1984 (S. 206)

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