TEMPORAMORES - Newsletter # 119 - 14.4.2008




KURZMELDUNGEN

Der Frühling startet mit der dreißigsten Ausgabe von phantastisch! neues aus anderen welten, dem unverzichtbaren Phantastik-Magazin aus dem Hause Havemann. Wie immer führen die Interviews (diesmal mit Jim C. Hines, Nicole Rensmann, Schumacher & Lossau und Stephan R. Bellem) das Inhaltsverzeichnis an, gefolgt von Artikeln über Robert A. Heinlein (von Bartholomäus Figatowski), Michail Bulgakow (von Achim Schnurrer) und Werner Gisea (von Volker Krämer). Me, Myself and I schreiben über nobelpreistragende Hochliteraten, die sich im Science-Fiction-Dschungel verirrt haben („Ein Nobelpreis für die Science Fiction“) und feiern den siebzigsten Geburtstag von Hermke Eibach („Ich habe die Fahrt nach einem Buch angetreten …“). Dazu gibt es Beiträge über Military-SF („Aliens in Schützengräben“ von D. van den Boom), zwanzig Jahre SF-Stories im Computermagazin c’t (von H. Mommers) und wie man an englischen Universitäten „Science Fiction Criticism“ lehrt (von T. Brem). Berichte über Filmklassiker („Letztes Jahr in Marienbad“), den Comic-Künstler Denis Bajram und Horrorfilme aus Südkorea bereichern unseren Horizont ebenso wie zwei Kurzgeschichten von Nadine Boos und Olaf Kemmler. Wieder einmal 72 Seiten rund um unser Lieblingsgenre – und wie immer mehr als nur empfehlenswert.

Der Tod von Arthur C. Clarke war natürlich auch für das amerikanische Fachmagazin LOCUS eine „Breaking News“ und kam gerade noch ins neue Heft (April 2008, Ausgabe 567) – in dem gleichzeitig das vierzigjährige Bestehen des einzigartigen „Magazine of the Science Fiction & Fantasy Field“ gefeiert wird. Die 28 HUGO-Awards, die man in dieser Zeit gewann, zeigen, dass das Team um Charles N. Brown ein weltweit einzigartiges und unverzichtbares Produkt erzeugt. Gratulation auch von hier aus – and keep the fire burning!

Die derzeitige Dollarschwäche führt auch zu niedrigeren Preisen bei amerikanischen Büchern. Besonders empfehlenswert: Die Werke von Ursula K. Le Guin. Vor allem ihre letzten drei Jugendbücher (GIFTS, VOICES und POWERS) sind als Hardcover unglaublich preiswert. Und das soeben erschienene Alterswerk LAVINIA (Harcourt, ISBN 978-0-15-101424-8) ist auch optisch äußerst gelungen. Le Guins „alternative Version“ von Vergils AENEIS (ca. 20 v. Chr.) wendet sich der bisher wenig beachteten Heldengattin Lavinia zu und erzählt die Gründung Roms aus einer völlig originären Sicht. Auch wenn es sich hier „nur“ um einen historischen Roman handelt – etwas Besseres wird es in diesem Jahr schwerlich zu lesen geben.


ZITAT

„I went to the salt beds by the mouth of the river, in the May of my nineteenth year, to get salt for the sacred meal. Tita and Maruna came with me, and my father sent an old house slave and a boy with a donkey to carry the salt home. It’s only a few miles up the coast, but we made an overnight picnic of it, loading the poor little donkey with food, taking all day to get there, setting up camp on a grassy dune above the beaches of the river and the sea. The five of us had supper round the fire, and told stories and sang songs while the sun set in the sea and the May dusk turned blue and bluer. Then we slept under the seawind.“

Ursula K. Ge Guin – LAVINIA, S. 1




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